Die Dynamik der Sozialwirtschaft in Europa

#EUSES 2021

Der European Social Economy Summit (#EUSES) wurde von der Stadt Mannheim in Partnerschaft mit der Europäischen Kommission und mit Unterstützung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend organisiert. Die Veranstaltung fand von 26. -27. Mai 2021 statt und brachte mehr als 3.000 aktive Teilnehmer zusammen, die die reiche Vielfalt der Sozialwirtschaft (SE) in Europa repräsentierten.

Die Sozialwirtschaft in Europa besteht aus einer Reihe unterschiedlicher Organisationsformen, die von unterschiedlichen nationalen Gegebenheiten und Wohlfahrtssystemen geprägt sind. Dennoch teilen sie aber gemeinsame Werte und Ziele, die nachhaltiges Wirtschaften mit positiven sozialen Auswirkungen verbinden sollen. Die Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen, die Stärkung des territorialen Zusammenhalts, die Förderung des integrativen Wachstums sowie die Schaffung von sozialer Innovation und ökologischer Nachhaltigkeit stehen auf der Agenda. Sie fördern außerdem aktive Bürgerschaft, Solidarität und eine Wirtschaft mit demokratischen Werten.

Eine Reihe von monatlichen “Digital Road to Mannheim”-Veranstaltungen (welche von September 2020 bis April 2021 stattfanden) bildeten die Grundlage für EUSES 2021, indem sie eine Diskussion über die Zukunft der Sozialwirtschaft in Europa anregten. Die „Mannheimer Erklärung zur Sozialwirtschaft“ (Mannheim Declaration on Social Economy) baut auf diesem Beitrag sowie auf Beiträgen von Interessenträgern aus der gesamten Union auf. Sie skizziert konkrete Schritte, um das volle Potenzial der Sozialwirtschaft in der EU zu erschließen. Diese Erklärung wird in die Vorbereitung des Europäischen Aktionsplans für die Sozialwirtschaft und die Initiativen im Rahmen der EU-Industriestrategie und der KMU-Strategie zur Unterstützung des Ökosystems „Nähe, Sozialwirtschaft und zivile Sicherheit“ eingebunden. Die empfohlenen Maßnahmen erfordern koordinierte Bemühungen und aktive Unterstützung der europäischen Institutionen auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene. Demnach umschließt sie alle Regierungen sowie alle Akteure der Sozialwirtschaft und der Zivilgesellschaft.

Für die Kooperation während der European Social Economy Summit galten drei thematische Rahmenbedingungen: Zusammenarbeit, Innovation und Digitalisierung.

Zusammenarbeit: Um die drängendsten Herausforderungen von heute anzugehen, müssen die Kapazitäten entwickelt werden, um gemeinsam zu führen und effektiv über Sektoren und Länder hinweg zu arbeiten.

Innovation: Unter sozialen Innovationen versteht sich der Prozess der Entwicklung und Bereitstellung wirksamer neuer Lösungen. Diese beziehen sich auf anspruchsvolle und oft systemische soziale und ökologische Fragen zur Unterstützung des sozialen Fortschritts.

Digitalisierung: Die Digitalisierung in der Sozialwirtschaft hat bereits erhebliche Auswirkungen auf die sozialen und wirtschaftlichen Aussichten weltweit.

Die „Mannheim Declaration on Social Economy“, umfasst folgende 10 Vorschläge für EU-Maßnahmen im Rahmen des Aktionsplans für die Sozialwirtschaft

1.           Rechtlicher und regulatorischer Rahmen

2.           Sichtbarkeit und Sensibilisierung

3.           Öffentliche Anerkennung und Verbrauchernachfrage

4.           Zugang zu Finanzierung, Investitionen und Sanierung

5.           Besserer Zugang zu Märkten

6.           Netzwerke und branchenübergreifende Partnerschaften

7.           Soziale Innovation

8.           Aus- und Weiterbildung und Personalentwicklung

9.           Gesundheit

10.         Politische Strategien

Nähere Informationen zu EUSES 2021 unter: https://www.euses2020.eu/?lang=de

Titelbild: https://www.euses2020.eu/?lang=de