In einer Sozialgenossenschaft werden soziale Aufgaben (Pflege, Betreuung…) in Form der Selbsthilfe oder Hilfe für andere übernommen. Sozialgenossenschaften fördern nicht nur ihre eigenen Mitglieder sondern verfolgen auch Interessen der Allgemeinheit (Forschungsinstitut für Kooperation und Genossenschaften [RICC] der WU Wien, 2020).
Das RICC definiert verschiedene Arten von Sozialgenossenschaften:
- Sozialgenossenschaften von Betroffenen, wo sich Betroffene zur Selbsthilfe oder -organisation zusammenschließen.
- Solidarische Sozialgenossenschaften: Hier schließen sich nicht direkt Betroffene, sondern Dritte zusammen. Die Arbeit basiert stark auf ehrenamtlichen Engagement.
- Professionelle Sozialgenossenschaften: Angestellte aus der Pflege- und Gesundheitsbranche schließen sich in einer Art Produktivgenossenschaft zusammen.
(RICC, 2020)
Beispiele von Sozialgenossenschaften aus Deutschland und Südtirol:
GenoPfleGe eG – Die Genossenschaft für Pflege und Gesundheit (Deutschland)
Genossenschaft für Pflegeunternehmen und Einzelpflegekräfte
Die GenoPfleGe eG ist der Zusammenschluss von und für Personen und Betriebe aus der Pflege- und Gesundheitsbranche. Ihnen stehen Fachleute aus den Bereichen Recht, Steuern, Finanzen und Finanzierung, Pflegequalität, dem HomeCare-Management sowie der Unternehmensführung und -beratung zur Seite.
© GenoPfleGe eG
Familien- und Seniorendienste (Südtirol)
Diese Genossenschaft betreut Familien, Senioren und Personen in sozialen Notlagen. Die pflegerischen Leistungen werden am Wohnort sowie in Tagesstätten erbracht. Zusätzlich werden gesundheitsfördernde Tätigkeiten angeboten. Ausführende sind Sozialbetreuer*innen, Familienhelfer*innen, Altenpfleger*innen, Hilfskräfte und Freiwillige.
© Familien- und Seniorendienste
Sozialassistenza (Südtirol)
Sozialassistenza bietet bedürftigen Personen verschiedenste Pflegeangebote (qualifizierte Assistenz, medizinische Assistenz, Physiotherapie). Sie unterstützt Familienangehörige bei der Pflege von älteren Personen sowie Personen mit Krankheiten oder körperlichen/geistigen Beeinträchtigungen.
© Sozialassistenza