Wer?
Im Rahmen des Graz Kulturjahr 2020 startete im Jänner am Regional Center for Expertise Graz-Styria der Universität Graz in Zusammenarbeit mit dem Verein Transition Graz das Projekt „City of Collaboration“.
Was?
Das Projekt setzt einen urbanen Transformationsprozess zur Entwicklung kollaborativer, das heißt Solidarischer Ökonomien in Graz in Gang. Solidarische Ökonomien umfassen soziale Netzwerke, genossenschaftliche Unternehmen und urbane Commons (Gemeingüter), und beruhen auf verschiedenen Formen der demokratischen Kooperation.
Warum?
Solidarische Ökonomien sind häufig krisenresilienter, produktiver, ökologisch nachhaltiger und sozial ausgeglichener als konventionelle Wirtschaftsformen. Sie leisten zudem einen Beitrag zur Demokratisierung. Deshalb spielen sie eine wichtige Rolle in der sozial-ökologischen Transformation sowie für transformative Bildungs- und Lernprozesse.
Wie?
Wir arbeiten auf zwei Ebenen: überregional und lokal in Graz.
Auf der überregionalen Ebene betreiben wir eine langfristige Kampagne für Solidarische Ökonomien. Dabei nutzen wir diese Website, social media-Kanäle (Instagram, Twitter, Facebook), herkömmliche Pressearbeit und bilden österreichweite und internationale strategische Allianzen.
Als lokale Fallstudie untersuchen wir die Potenziale Solidarischer Ökonomien in Graz. Dazu machen wir Interviews und organisieren Workshops. Im Sinn von Aktionsforschung wollen wir mit unserer Forschung zugleich den Aufbau Solidarischer Ökonomien in Graz und der Steiermark vorantreiben. Zugleich erarbeiten wir eine Wanderausstellung, um die Vielfalt und die Bedeutung Solidarischer Ökonomien und genossenschaftlichen Wirtschaftens für eine sozial-ökologische Transformation zu vermitteln. Sie soll insbesondere auch Schulen ansprechen. Diese Aktivitäten sind von der Viruskalamität nicht berührt.
Die darüberhinausgehende Arbeit des Projekts, die Aktionen im öffentlichen Raum und persönliche soziale Kontakte erfordert, wird fortgesetzt, sobald dies wieder möglich ist. Dazu gehören Workshops, in denen wir mit relevanten Akteuren politische Handlungsempfehlungen entwickeln, damit Solidarische Ökonomien auch ein optimales Umfeld vorfinden. Eine Genossenschafts-Messe im öffentlichen Raum präsentiert Praxisbeispiele und stellt einen der Höhepunkte des Projektes dar. In Zusammenarbeit mit dem Raiffeisenverband und anderen Akteuren werden wir zudem erste Schüler*innengenossenschaften anbahnen. Als zentrale Zukunftsperspektive wird das Projekt Gespräche für die Einrichtung eines Gründerzentrums für Genossenschaften führen: In Graz soll ein Collaborative Innovation Hub entstehen.
Wann?
Das Projekt wurde bis Ende Dezember 2020 beantragt. Um eine 6-monatige Verlängerung wurde bereits angesucht.