Was machen wir mit einer leeren Straße wie dieser im Bild? – Unter dem Slogan „Einfach.Jetzt.Machen“ fand der Auftakt des Frühjahrprogramms der DorfUni zum Thema „Lokale Resilienz“ statt: mit hochkarätiger Besetzung.
Text von David Steinwender
Lokale Resilienz ist die Fähigkeit auf lokaler Ebene mit Krisen wie Covid19 und mit ihren Folgen gut umzugehen. Das heißt, innovativ zu sein und Strukturen zu haben, die krisensicher sind. Dazu gehören Solidarische Ökonomien, regionale Wirtschaftskreisläufe, aktive Unterstützung und Solidarität untereinander.
Rob Hopkins, ein bekannter Vertreter der Transition Bewegung, machte dabei den Auftakt. Die Idee der Transition Towns gemeinsam, bottom-up, ausgehend von der eigenen Nachbarschaft Transformationsprozesse anzustoßen, war auch Kern des Vortrags von Rob Hopkins. Er appellierte an die Vorstellungskraft: “What if, …” – Was wäre, wenn… z.B. City of Collaboration? – Hopkins ging auf spannende Beispiele ein, wie BürgerInnen auf lokaler Ebene aktiv werden (können).
Darauf folgte Constance Weiser, eine selbstständige Architektin aus Wien. Sie erzählte über drei ihrer Initiativen: 1) architope, ein Netzwerk für nachhaltige Architektur und Baugruppen-Betreuung, 2) greenskills, ein Lehrgang für zukunftsweisendes Leben und nachhaltiges Bauen im Rahmen der United Creations Academy und 3) ihren wohl direktesten Bezug zu Solidarischer Ökonomien: die Initiative für gemeinschaftliches Bauen und Wohnen. Weiser ist zudem Gründungsmitglied der Wohnprojekte-Genossenschaft die WoGen, des ersten österreichischen Bauträgers für die Errichtung von Gemeinschaftsprojekten. Ein wesentlicher Kern ihres Vortrags war, nicht mehr nur über nachhaltige Entwicklung zu sprechen, sondern über die Wiederherstellung des ökologischen Grundlagen des Planeten: earth regeneration.
Marianne Gugler, Mitgründerin der Otelo eGen, der ersten Erwerbsgenossenschaft Österreichs, und Aufsichtsrätin der Wohnprojektegenossenschaft DieWogen, wird uns auf diesem Blog auch noch in Zukunft begleiten. Sie sprach über kooperatives Wirtschaften und die Sargfabrik, eine gemeinschaftlich organisiertes selbstverwaltetes Wohn- und Kulturprojekt in Wien, in dem sie lebt.
Barbara Strauch wiederum greift einen anderen Aspekt der solidarischen Ökonomien auf, der kommende Woche im Rahmen der DorfUni am 2. und 3.Juni 2020 um 18Uhr näher behandelt werden wird: die Soziokratie. Der Bezug zu Solidarischen Ökonomien liegt nach den Beiträgen von Andreas Exner bereits auf der Hand: Es geht dabei unter anderem um die effektive demokratische Mitgestaltung im Betrieb. Die Soziokratie wird aber auch in vielen anderen Bereichen erfolgreich angewandt. Grenzen der Skalierbarkeit soziokratischer Strukturen gibt es laut Strauch dabei nicht. Sie arbeitet im Soziokratiezentrum Österreich.
Helmut Wolman sprach darüber, wie man lokale Resilienz sichtbar machen kann und stellte die Karte von Morgen vor, die auch wir in dieser Website einbauen möchten. Solidarische Ökonomien sollen auch sichtbar sein – genauso wie viele andere Initiativen und Betriebe auf dieser Karte. Ein Webinar dazu gibt es hier.
Aber schaut doch mal selber rein!