Christian Kaserer, arbeitet u.a. als Österreich-Korrespondent für die deutsche Tageszeitung junge Welt. Sein kürzlich veröffentlichtes Buch beschäftigt sich mit selbstverwalteten Betrieben.
Was ein Arbeitsverhältnis ist, das scheint den meisten von uns ganz klar zu sein: Eine Person schafft an, ist also der Chef, viele weitere Buckeln, sind also die Arbeitenden. Arbeit erscheint uns in der Regel also als Verhältnis zwischen Herr und Knecht. Tatsächlich muss das nicht so sein und die Zahl der Beispiele, in welchen diese Unterscheidung überwunden wurde und alle gemeinsam hierarchiearm oder sogar hierarchiefrei bestimmen, steigt von Tag zu Tag. Sie bezeichnen sich als coops, Genossenschaften, Kollektive oder Kooperativen. Gemeinsam ist ihnen der Versuch, die Arbeitswelt der Menschen zu demokratisieren. Wie kann so ein Unterfangen gelingen? Was braucht es, um einen klassischen Betrieb oder ein Projekt, demokratisch zu machen? Was macht das mit den Menschen und ihrem Alltag? Ließe sich damit längerfristig gar ein ganzes Wirtschaftssystem demokratisieren? Im neuen Buch „coop. Selbstverwaltete Betriebe und ihre Auswirkungen auf Arbeit und Gesellschaft“ geht der in Wien lebende Journalist Christian Kaserer dieser Frage nach. In sieben Reportagen und gleich vielen Interviews präsentiert er nicht nur unterschiedlichste Versuche in ganz Europa, sondern liefert zugleich wertvolle Einblicke in eine immer noch kaum öffentlich diskutierte Welt, wo Wirtschaft kein Selbstzweck ist, sondern den Menschen dienen soll. Entstanden ist eine Sammlung von Best Practice Beispielen und Gesprächen, die Mut machen sollen, neues zu probieren.
coop – Selbstverwaltete Betriebe und ihre Auswirkungen auf Arbeit und Gesellschaft von Christian Kaserer, erschienen am 27. Juli 2020 im Linzer guernica Verlag. ISBN 978-3-9504594-8-7, 9,90 Euro, 120 Seiten.