SMASH

„SMASH. Smart Sharing Graz“ setzt bei lokalen sozialen Bedürfnissen, innovativen wirtschaftlichen Potenzialen, ökologischen Möglichkeiten und neuen technologischen Entwicklungen an, um verschiedene Dimensionen Solidarischer Ökonomien auf der Ebene des neu entstehenden Stadtteils „My Smart City Graz“ zu verbinden: (1) Nachbarschaftshilfe, (2) ehrenamtliche Organisationen und (3) kommerzielle Unternehmen. Das RCE Graz-Styria leitet dieses Projekt, das zusammen mit dem Stadtlabor Graz und der Firma Bravestone Information-Technology durchgeführt wird.

Gemeinsam mit Menschen und Organisationen, die sich dort ansiedeln, werden im Projekt Initiativen zum Teilen von Gegenständen, Räumen, Wissen, Diensten und Verantwortung in der „My Smart City Graz“ und angrenzenden Stadtteilen entwickelt. Diese Initiativen werden in einer Zukunftskonferenz und darauf folgenden Arbeitsgruppen konkretisiert. Dabei relevante soziale Prozesse werden begleitend beforscht. Bei Initiativen des Teilens kann es beispielsweise darum gehen, Fahrzeuge (Autos, Lastenräder) gemeinsam zu nutzen, Nahrungsmittel abzugeben bevor sie verderben (Food Sharing) oder Werkzeug kollektiv zur Verfügung zu stellen, das von einem einzelnen Haushalt nur selten genutzt wird. Teilen kann aber auch bedeuten, Kleidung, Haushaltsgeräte oder Bücher an andere weiterzugeben, wenn sie nicht mehr gebraucht werden. Auch das Teilen von Wissen, etwa wie man defekte Geräte repariert, gehört dazu, zum Beispiel in Form eines Repair-Cafés. Teilen kann auf verschiedenen Ebenen stattfinden; so kann etwa ein Tauschkreis die Nachbarschaftshilfe beleben, während ein ehrenamtlicher Verein vielleicht eine Food Coop betreibt. Dabei kauft eine Gruppe von Konsumierenden Lebensmittel kollektiv und direkt bei landwirtschaftlichen Betrieben in der Region. Neben dem Aufbau von Nachbarschaftshilfe und ehrenamtlichem Engagement zielt SMASH auch darauf ab, kommerzielle Betriebe zu fördern, die das Teilen ins Zentrum stellen, nämlich Genossenschaften, in denen Betriebsmittel gemeinsam verwaltet werden. In all diesen Fällen geht es für SMASH darum, dass die beteiligten Menschen und Organisationen nicht nur Ressourcen, sondern auch Verantwortung teilen, indem sie Selbstverwaltung und Gemeinschaftsbesitz praktizieren und Entscheidungen demokratisch treffen. Digitale Technologien können das Teilen unterstützen, etwa in Form einer virtuellen Plattform auf der Ressourcen (Gegenstände etc.) angeboten werden, sodass andere, die sie gerade brauchen, sie auch einfach nutzen können. Diese Aktivitäten sollen dabei helfen, „My Smart City Graz“ zu einem nachhaltigen Stadtteil zu machen, ökologisches Verhalten zu unterstützen, den sozialen Zusammenhalt zu stärken, und damit auch die Lebensqualität zu fördern. SMASH entwickelt dazu ein Monitoring-System. Die Erfahrungen im Projekt sollen künftige smarte Stadtentwicklungsprozesse in Richtung auf Solidarische Ökonomien erleichtern.

Dieses Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms „Smart Cities Demo – Living Urban Innovation 2019“ durchgeführt.

Laufzeit: 04/2020 – 03/2023

Projektleitung:

Projektpartner: