Actin(‚)Commons Diskurs: Ist Wirtschaft alles?

Gastbeitrag von Actin(‚)Commons

Ab dem 30.April 2020 fand der „Pandemiediskurs“ des Künstler_innen-Kollektivs Actin(‚)Commons statt. Der Auftaktdiskurs beschäftigte sich mit der Frage „Ist Wirtschaft alles“? Solidarische Ökonomien spielten in der Diskussion eine wichtige Rolle.

Gemeinsam mit David Steinwender diskutierten

  • Günter Riegler: Stadtrat für Kultur, Wissenschaft und Finanzen, ÖVP.
  • Markus Blümel: Politischer Erwachsenenbildner bei der Katholischen Sozialakademie und vom Verein für Solidarische Ökonomie
  • Andreas Kramer: Sozialunternehmer im Lend (Geschäft: Himal Hemp) sowie Nepal Direct.
  • Sascha Pseiner: selbstständiger Fotograph und Fotokünstler.

Disclaimer: Für das Podium wurden einige Unternehmer_innen anfragt. Von einigen erhielten wir keine Antwort, von anderen Absagen, sich nicht äußern zu wollen bzw. aus terminlichen Gründen. Dadurch entstand ein rein männliches Podium. Wir wollten den Diskurs dennoch nicht absagen, weil es uns wichtig war, konträre Standpunkte zu Wirtschaftsfragen in Zeiten der Corona-Krise zu diskutieren – nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch. Alle Diskurse können hier eingesehen werden.

Bei der Diskussion wurden unterschiedliche Aspekte angeschnitten:

  • Wer ist Wirtschaft? Das Selbstverständnis von Wirtschaft im Verhältnis: Markt – Staat – Unbezahlte Reproduktionsarbeit
  • Die Folgen der Covid19-Krise auf die Wirtschaft:
    • wie sind Selbstständige und Unselbstständige betroffen?
    • wie sind Arbeitende in meist wenig gewürdigten Branchen betroffen? – Sozial- und Gesundheitsbereich, Landwirtschaft (Erntehelfer_innen), Handel
    • wie ist die unbezahlte, in der Regel weibliche Reproduktionsarbeit betroffen?
    • was bedeutet das für Home Office und Home Schooling?
    • wie sind die öffentlichen Haushalte bestellt bzw. wie werden sie betroffen sein?
  • Lösungsstrategien für die Abfederung der Folgen:
    • makro-ökonomische Bedeutung: öffentliche Ausgaben, Vermögenssteuer, Finanztransaktionssteuer, Bedingungsloses Grundeinkommen
    • solidarische Ökonomien und Genossenschaften als krisenreslientere Formen
    • Glokalisierung als Strategie, d. h. die Produktion gewisser Güter wieder zu re-regionalisieren

Das Gespräch zeigt deutlich die unterschiedlichen Positionen zwischen den Akteur_innen auf.

Der nächste Diskurs über Krisenresilienz, u.a. mit Andreas Exner vom Projekt City of Collaboration, erscheint am Donnerstag.